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Maßnahmen

Umgesetzte Maßnahmen

Im Projekt

Maßnahmen

umgesetzte Maßnahmen

Innerhalb des BayernNetzNatur-Projektes stehen eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verfügung, mit denen die Kalkmagerrasen, Auwiesen und Ackerwildkrautfluren gefördert werden können. Einige Maßnahmen ergänzen sich auch, wie zum Beispiel die Wiederherstellung wertvoller Standorte, die Förderung der Beweidung und der extensiven Acker- oder Wiesennutzung. Das allgemeine Ziel, nämlich die Schaffung und Verbesserung des Biotopverbunds im Landkreis, ist nur zu erreichen, indem alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen berücksichtigt werden. Dabei ist es notwendig, dass jede Projektfläche mit ihren jeweiligen ökologischen und geologischen Eigenschaften individuell betrachtet wird. So werden auch vorhandene Strukturen auf der Fläche und in der weiteren Umgebung in die Maßnahmenplanung miteinbezogen.

Wiederherstellung, Erhalt und Optimierung wertvoller Kalkstandorte

Die meisten Kalktrockenrasen sind durch die Nutzungsaufgabe der Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die darauffolgende natürliche Sukzession stark verbuscht und teilweise bewaldet. Eine Aufgabe des Projektes ist es, diese verlorengegangenen Flächen mithilfe von Landwirten in einer Erstpflege in Teilbereichen wieder aufzulichten. Das bedeutet keinesfalls, dass eine solche Fläche vollständig gerodet wird. Im Gegenteil, es bleiben stets wichtige Strukturen wie Wacholdersträucher, Mehl- und Elsbeeren, alte Bäume wie Eichen oder wilde Obstbäume, aber auch die großen Kiefern und gebüschartige Strukturen auf den Flächen erhalten. Denn es ist gerade die Vielfalt der Lebensräume, die uns den Artenreichtum beschert. Auch weniger stark verbuschte Flächen, die trotz einer schon lange zurückliegenden Nutzung zum Teil noch größere offene Bereiche besitzen, werden über das Projekt durch Pflegemaßnahmen optimiert und weiterentwickelt. Ist eine Projektfläche innerhalb einer Erstpflegemaßnahme wiederhergestellt worden, müssen diese Flächen zur dauerhaften Offenhaltung regelmäßig gepflegt werden. Das bedeutet, dass ein bis zwei Mal im Jahr, manchmal auch nur alle zwei Jahre, die Kalktrockenrasen gemäht oder beweidet werden.

Schlüsselblumenwürfelfalter (Foto: Herbert Kirsch)
Schlüsselblumenwürfelfalter (Foto: Herbert Kirsch)

Dies wird als Nachpflege bezeichnet. Die Pflege der Kalktrockenrasen ist essentiell für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Durch die meist trockene und nährstoffarme Bodenstruktur bieten diese Lebensräume nämlich besonderen, seltenen Pflanzen ideale Wachstumsvoraussetzungen. Charakteristische Pflanzen für diese Lebensräume sind verschiedene Orchideen, wie das kleine Knabenkraut (Anacamptis morio) oder die Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum). Aber auch z.B. die Goldaster (Galatella linosyris), Steppen-Wolfsmilch (Euporbia seguieriana) und verschiedene Sonnenröschen-Arten lieben die lichten Kalktrockenrasen. Diese Pflanzen sind meist sehr konkurrenzschwach und werden durch einen starken Grasaufwuchs verdrängt. Zur Förderung solcher Pflanzen werden die Kalktrockenrasen durch Mähen oder Beweidung gepflegt. Mit der typischen Vegetation von Kalktrockenrasen finden auch verschiedene Tierarten wie Tagfalter, Heuschrecken oder Reptilien neuen Lebensraum. Arten wie der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina) oder die Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus) sind auf bestimmte Pflanzen wie Schlüsselblumen (Primula veris), Natternkopf (Echium sp.) oder Wolfsmilch (Euporbia sp.) als Futter- oder Brutpflanze angewiesen. Verschiedene Reptilien wie z.B. die Zauneidechse (Lacerta agilis) oder Schlingnatter (Coronella austriaca) profitieren von den offenen, steinigen Rohbodenstellen, an denen sie sich sonnen können.

Das Projekt beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf Kalktrockenrasen. Mithilfe des Projektes werden vielfältige naturrelevante Flächen im Muschelkalkgebiet des Landkreises Main-Spessart wiederhergestellt und optimiert. Innerhalb des Projektgebietes liegen auch einige Aubereiche, welche ebenfalls mittels Pflegemaßnahmen für die Natur- und Artenvielfalt optimiert werden können. Auf diesen Flächen gibt es oft einen sehr dominanten Schilfbewuchs oder auf den weniger nassen Wiesen wieder eine verstärkte Verbuschung. Innerhalb des Projektes werden die Schilfflächen regelmäßig, meist einmal pro Jahr, gemäht, um einen gesunden Schilfbestand zu erhalten. Stärker verbuschte Wiesen werden aufgelichtet, sodass lichtliebende Feuchtwiesenkräuter wieder Platz zum Wachsen haben.

Innerhalb des Projektes wurden bereits Erstpflegemaßnahmen verteilt über das ganze Projektgebiet durchgeführt. Weitere Maßnahmen sind noch geplant.

Schlingnatter (Foto: Herbert Kirsch)
Schlingnatter (Foto: Herbert Kirsch)
Förderung der traditionellen Nutzungsformen wie z.B. Beweidung

Historisch gesehen wurden die Projektflächen früher von den Menschen genutzt, zum Beispiel um ihr Vieh zu weiden oder Heu für den Winter zu machen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, sind große Teile dieser wenig ertragreichen Flächen aufgegeben worden. Infolge der natürlichen Sukzession sind diese Flächen im Laufe der Zeit immer stärker verbracht und verbuscht.
Nachdem der ursprüngliche Zustand dieser Flächen mit Hilfe von Pflegemaßnahmen teilweise wiederhergestellt wurde, ist es notwendig, diese Flächen langfristig offenzuhalten (wie bereits oben erläutert).

Dabei sind die traditionellen Nutzungsformen die optimalste Methode, die Flächen langfristig zu schützen. Neben der Mahd spielt hier die Beweidung eine wichtige Rolle. Die Weidetiere schaffen durch ihre selektive Art zu fressen ein Mosaik von kleinen Strukturen, das wiederum für die Insektenvielfalt sehr wichtig ist. Zudem tragen die Tiere mit ihrem Fell zu der Verteilung des Saatgutes bei und sorgen so für die Verbreitung der typischen Trockenrasenvegetation.
Durch die Schaffung zusammenhängender Weideflächen und Triebwege wird verschiedenen Weidetierhaltern die Möglichkeit gegeben, ihren Betrieb fortzuführen. Zusätzlich können den Weidetierhaltern auch Beweidungskonzepte bzw. Schäferrevierkonzepte helfen, verschiedene Weideflächen besser zu nutzen und mittels Triebwegen, vor allem in der selten gewordenen Wanderschäferei, zu verbinden.

Beweidung mit verschiedenen Tieren, wie Schafen und Ziegen, ist besonders effektiv. (Foto: Herbert Kirsch)
Beweidung mit verschiedenen Tieren, wie Schafen und Ziegen, ist besonders effektiv. (Foto: Herbert Kirsch)
Ankauf bzw. langfristige Pacht naturschutzfachlich interessanter Flächen

Für die Natur und Artenvielfalt wertvolle Flächen werden, wo möglich, vom Landkreis Main-Spessart über das Projekt angekauft oder langfristig gepachtet. Solche Kauf- oder Pachtanfragen erfolgen nur für innerhalb des Projektes relevante Flächen, auf denen eine Maßnahmenumsetzung stattfinden soll. Dabei geht das Projektmanagement zuerst auf die Eigentümer einer aus Naturschutzsicht wertvollen Fläche zu und fragt, ob diese Fläche durch das Projekt im Sinne des Naturschutzes aufgewertet und gepflegt werden darf. Sollte seitens des Eigentümers gleichzeitig Interesse zum Verkauf der Fläche bestehen, kann zwischen dem Privateigentümer und dem Landkreis ein Kaufvertrag abgeschlossen werden. Der Kaufpreis des Landkreises richtet sich nach einem Gutachten und wird pro Quadratmeter berechnet.

Aktuell wurden bereits seit Projektstart ca. 23 ha naturschutzfachlich wertvolle Flächen angekauft. (Stand 10.2023)

Aufbau eines Projektnetzwerks

Für die Umsetzung des Projektes besteht eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektpartnern, um die vielfältigen Ziele des Projekts zu erreichen.

Eine besondere Kooperation mit dem Verein Bergwaldprojekt e.V. ist erst über das Projekt entstanden. Seit 2021 findet einmal im Jahr in der Projektkulisse eine Bergwaldprojektwoche unter dem Motto „Aufblühen“ statt. Im Herbst werden die Kalkmagerrasen in Handarbeit von Freiwilligen gepflegt, damit diese im darauffolgenden Frühjahr wieder erblühen können. Während der Projektwoche erfahren sie durch die Projektmitarbeiter des Landschaftspflegeverbands und die Gebietsbetreuung Muschelkalk mehr über die typischen mainfränkischen Kalkmagerrasen sowie die Weidetierhaltung. Am Ende der Projektwoche gibt es eine Führung in einem nahegelegenen Naturschutzgebiet. Mehr zum Bergwaldprojekt finden sie hier: https://www.bergwaldprojekt.de/

Eine etwas andere Kooperation gab es im Winter 2020/21 mit den Bayerischen Staatsforsten. Hier konnte in einer gemeinsamen Pflegemaßnahme im Randbereich des Staatswalds wieder ein lichter Waldrand für verschiedenen Saumarten geschaffen werden.
Eine sehr enge Kooperation besteht zudem mit der Gebietsbetreuung Muschelkalk. Im Rahmen des Projektes gibt es regelmäßig gemeinsame Führungen oder Seminare und Infoveranstaltungen für Weidetierhalter.

Darüber hinaus arbeitet das BNN-Projekt eng mit relevanten Behörden wie der unteren Naturschutzbehörde (UNB), dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt und der Regierung von Unterfranken zusammen. Auch mit den im Projektgebiet liegenden Gemeinden besteht ein enger Austausch. Darüber hinaus steht das Projekt auch in Kontakt mit verschiedenen Verbänden wie dem Bayerischen Bauernverband (BBV), dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem Bund Naturschutz (BN), Arbeitskreis Heimische Orchideen Bayern (AHO) dem Verein MainWeideGenuss und noch einigen weiteren Verbänden und Organisationen.

Freiwillige setzten im Rahmen einer Kooperation mit dem Bergwaldprojekt e.V. Pflegemaßnahmen auf Trittsteinflächen um. (Foto: Christiane Brandt)
Freiwillige setzten im Rahmen einer Kooperation mit dem Bergwaldprojekt e.V. Pflegemaßnahmen auf Trittsteinflächen um. (Foto: Christiane Brandt)
Gemeinsam mit der Gebietsbetreuerin Muschelkalk werden regelmäßig Führungen im Projektgebiet angeboten. (Foto: Saskia Becker)
Gemeinsam mit der Gebietsbetreuerin Muschelkalk werden regelmäßig Führungen im Projektgebiet angeboten. (Foto: Saskia Becker)
Beratung der Landnutzer über relevante Förderprogramme

Innerhalb des Projektgebietes werden interessierte Landwirte durch das Projektmanagement, zusammen mit und im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde zum Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) beraten. Ein weiteres Förderprogramm für die Landwirtschaft ist das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), welches wie das VNP beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) abgeschlossen wird. Über beide Förderprogramme gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Landwirte, nachhaltige Nutzungsformen in ihrem Betrieb zu etablieren. Durch die verschiedenen Programme des VNP und KULAP werden zum Beispiel bedrohte Arten wie das Rebhuhn oder der Feldhase gefördert, indem Zwischenfrüchte gesät werden. Mit verschiedenen Wiesenprogrammen, bei denen ein Schnittzeitpunkt festgelegt ist, können bestimmte Pflanzen- und Insektenarten gefördert werden. Indem der Landwirt periodisch einen Acker brachliegen lässt und nur gelegentlich bewirtschaftet, können verschiedene Ackerwildkräuter gefördert werden. Durch diese Maßnahmen wird die Artenvielfalt der Wildkräuter und Tiere in der Agrarlandschaft gefördert. Die verschiedenen Programme des VNP und KULAP werden meist für fünf Jahre abgeschlossen. Für ihr naturschutzfachliches Engagement werden die Landwirte entsprechend entlohnt. In vielen Fällen verlängern die Landwirte diese Programme über mehrere Vertragsperioden, wodurch auch eine langfristige Etablierung der Schutzmaßnahmen und deren Nachhaltigkeit gewährt wird.

Extensivierung der Ackernutzung

In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt werden Landwirte im Bereich Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und Vertragsnaturschutz (VNP) beraten. An Trockenstandorte angrenzende Flächen oder steilere Hanglagen sind dabei für eine Extensivierung besonders geeignet.

Auf nährstoffarmen Standorten finden insbesondere gefährdete Ackerwildkräuter beste Bedingungen. Dort, wo keine Düngemittel oder Herbizide genutzt werden, haben Pflanzen wie die Acker-Haftdolde oder das Rundblättrige Hasenohr eine Chance zu wachsen. Die Ackerwildkräuter sind oftmals wichtige Futterpflanzen für heimische Insekten.

Fallen Ackerflächen zeitweise brach, können typische Ackerwildkräuter wie Klatschmohn oder Acker-Rittersporn wachsen und blühen. (Foto: Herbert Kirsch)
Fallen Ackerflächen zeitweise brach, können typische Ackerwildkräuter wie Klatschmohn oder Acker-Rittersporn wachsen und blühen. (Foto: Herbert Kirsch)
Erfolgskontrolle

Innerhalb des Projektes sind bereits erste Kartierungen durchgeführt worden, um die Potenziale der verbrachten Flächen festzustellen. Die Daten dieser Erstkartierungen können im Verlauf des Projektes und nach Ablauf des Projektes mit weiteren Kartierungsdaten verglichen werden, um den Erfolg der umgesetzten Maßnahmen für verschiedene Flächen festzuhalten.

Der Erfolg des Projektes wird aber auch in anderen Zahlen gemessen, zum Beispiel wie viel

  • Fläche durch verschiedene Maßnahmen naturschutzfachlich aufgewertet wurde,
  • Fläche zur Beweidung für lokale Weidetierhalter geschaffen wurde,
  • naturschutzfachlich geeignete Fläche gekauft oder gepachtet wurde.
Öffentlichkeitsarbeit

Um ein Projekt erfolgreich umsetzen zu können, ist die Information und Anteilnahme der Bevölkerung von großer Bedeutung.
Während des Projektes werden verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung der Trockenstandorte umgesetzt. Dabei wird oftmals mit großen Maschinen gearbeitet und größere verbuschte Bereiche aufgelichtet. Dem ein oder anderen Betrachter kommt es zunächst so vor, als würde Naturraum „zerstört“, doch das Gegenteil ist der Fall (siehe Abschnitt Wiederherstellung, Erhalt und Optimierung wertvoller Kalkstandorte). Der Sinn und Zweck solcher Maßnahmen muss der Bevölkerung deshalb offen erklärt werden. Dazu finden im Rahmen des Projekts verschiedene Veranstaltungen wie Informationsveranstaltungen und Führungen statt, um zu vermitteln, wie und warum bestimmte Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Natur und Artenvielfalt notwendig sind. Denn vielen ist gar nicht bewusst, dass eine hohe Artenvielfalt erst durch die kulturelle Landnutzung entsteht. An mehreren Projektflächen stehen zusätzlich Informationstafeln, die darüber informieren, dass die Flächen wertvolle Trittsteine im Biotopverbund darstellen.
Über verschiedene Medien wie Presseberichte, Newsletter oder die projekteigene Homepage wird die Öffentlichkeit über Maßnahmen und Veranstaltungen informiert.
Mehr zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie hier.

Kleine Infotafeln klären über die Bedeutung von Trittsteinflächen für den Biotopverbund auf. (Foto: Saskia Becker)
Kleine Infotafeln klären über die Bedeutung von Trittsteinflächen für den Biotopverbund auf. (Foto: Saskia Becker)

 

 

 

 

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